Experimente mit hellenistischer Küche - Teil 2

Nachdem das letzte Experiment so gut geklappt hat, haben wir uns wieder ans Werk gemacht, und neue hellenistische Rezepte ausprobiert. Dieses Mal standen Eintopf mit Pökelfleisch und Kohl auf attische Art auf der Speisekarte.

Im Gegensatz zum letzten Mal haben wir uns dieses Mal tatsächlich an fertige Rezepte gehalten, die wir aus dem folgenden Buch haben:

  • The classical cookbook von Andrew Dalby und Sally Grainger, Getty Publications

Pökelfleisch Eintopf

Pökelfleisch war in der Antike eine recht einfache Art, Fleisch haltbar zu machen. Im antiken Griechenland stand das Schlachten von Tieren in einer engen Verbindung mit religiösen Opfern, und erforderte einen speziellen Schlachter, den Mageiros. Schlachtungen waren demnach nicht sehr häufig, und wenn man mal ein Tier geschlachtet hat, dann hat man natürlich möglichst viel vom Tier konserviert, um es auch später noch zu verwenden.

Dieses Rezept stammt aus dem Oxyrhynchus Kochbuch, und beschreibt wie man einen Eintopf aus gepökeltem Fleisch macht. Das Fleisch wird erst abgekocht, um das Salz wieder auszukochen. Diesen Schritt haben wir übersprungen, da wir mit einem frischen Rauchfleisch losgelegt haben. Das Fleisch wird dann in einer Brühe aus Traubensaft, Wein und Essig gekocht. Dazu kommen noch eine Menge Gewürze, Koriander, Fenchel, Anis Thymian, und Kreuzkümmel, die in einem Mörser zerrieben werden, und Honig. Zum Schluss wird noch altes Brot zum Eindicken der Soße verwendet. Wir waren während dem Kochen sehr skeptisch, da doch sehr viele Gewürze enthalten sind, allerdings ist das Ergebnis wirklich lecker geworden. Beim nächsten Mal werden wir etwas weniger Essig verwenden, da es doch sehr sauer geschmeckt hat.

Gewürze anröstenFleisch kochenGewürze zermahlenAlles zusammen in einen Topf

Kohl auf attische Art

Dieses Rezept für einen Krautsalat stammt aus einem Buch von Oribasius, der wiederum einen Autor namens Mnesitheus zitiert, der im vierten Jahrhundert v. Chr. in Athen tätig war. Als Dressing wird Oxymeli verwendet, eine Mischung aus Honig und Essig, und ein wenig Olivenöl. Dazu kommt der geschnittene Kohl und als Gewürz noch Koriander, Knoblauch, und Salz. Das wars schon. Es schmeckt eigentlich genau wie moderner Krautsalat.

KrautsalatKrautsalat

Zu dem Fleisch und Krautsalat haben wir noch ein simples Fladenbrot gebacken.

FladenbrotFladenbrotDas komplette Gericht

Insgesamt war das wieder ein sehr interessantes Geschmackserlebnis. Das nächste Mal versuchen wir uns an Honig-Sesam Pfannkuchen.